Nicht Gaffen, Rettungsgasse Bilden!

Die neue Bauzaunplane der Freiwilligen Feuerwehr Hausen richtet sich an unvernünftige Verkehrsteilnehmer.
bauzaun-banner-feuerwehr-hausenVon links: Kommandant Stefan Saccavino und Sponsor Christian Kraft (2. Vorstand) sowie rechts vom Banner Vorstand Andreas Altenhöfer und der 2. Kommandant Christian Zeidler.

Auffordernde Plane bei der Feuerwehr Hausen

Nicht gaffen! Rettungsgasse bilden!

Eine deutliche Weisung an Schaulustige und unvernünftige Autofahrer will die Hausener Feuerwehr künftig bei Unfällen einsetzen, zu denen sie als Hilfskräfte gerufen wurden. Der zweite Vorstand Christian Kraft hat auf eigene Kosten eine große Plane anfertigen lassen. Darauf steht: „Nicht gaffen! Rettungsgasse bilden!“

Die Hausener Feuerwehr reagiert mit diesen beiden Aufforderungen auf zunehmende Ärgernisse für die Einsatzkräfte. Wenn ein Unfall passiert ist und die Ersthelfer oder Freiwilligen Feuerwehrleute mit Blaulicht und Martinshorn zur Hilfe ausrücken, fühlen sich Menschen offensichtlich davon angezogen. Gaffer zücken ihre Smartphones und filmen oder fotografieren.

„Vor allem auf der Autobahn sind wir mittlerweile lange damit beschäftigt, Unfallopfer vor den Blicken der Unbeteiligten zu schützen“, erläutert Vorstand Andreas Altenhöfer. Leider sei das Aufstellen von undurchsichtigen Bauzäunen mittlerweile zur nötigen Routine geworden und würde Einsatzkräfte zeitlich binden. Das neue Banner der Hausener Feuerwehr soll künftig bei einem dieser blickschützenden Bauzaunteile mit eingehakt werden.

„Die Idee mit dem bedruckten Bauzaun-Banner ist nicht neu, aber in unserer Region noch nicht so sehr verbreitet“, erläutert Feuerwehrmann Kraft. Gaffer würden den oft noch fließenden Verkehr durch abruptes Abbremsen gefährden und Unfälle verursachen. Mit seiner Sachspende möchte er dieser Gefahr entgegenwirken und gleichzeitig Respekt vor den Persönlichkeitsrechten von Verletzten, Sterbenden und Rettungskräften einfordern.

Auch die zweite Aufforderung „Rettungsgasse bilden“ ist dem stellvertretenden Vereinsvorstand Kraft wichtig. Wenn Auto- und LKW-Fahrer das Martinshorn hören, würden sie zwar meist Rettungsgassen bilden. Aber sobald das erste Hilfefahrzeug durchgefahren ist, schließen sie die freien Flächen wieder. Danach sei das Durchkommen weiterer Einsatzfahrzeuge noch schwerer.

„Wir möchten daran erinnern, dass bei zähem Verkehr sofort Rettungsgassen zu bilden sind und vor allem, dass sie offen gelassen werden“, mahnen die Führungskräfte der Freiwilligen Feuerwehr nachdrücklich. Ihr neues Banner in der handelsüblichen Bauzaungröße von 3,4 mal 1,7 Metern soll dies verdeutlichen. Es wird künftig bei allen Einsätzen der Hausener Feuerwehr mitgenommen.

 

Bericht:  Irene Konrad
Bild: Stefan Ruckert